Man sollte sparen wenn es einem gut geht, dies ist nicht neu. Es gilt umso mehr für jedes Unternehmen im Medizintechnikmarkt. Das durchschnittliche Umsatzwachstum des deutschen Marktes für
Medizinprodukte liegt noch bei 3,4 Prozent, doch die Margen und Gewinne sinken. Der anhaltende Preisdruck der Kliniken und Einkaufsgemeinschaften sowie geringere Versorgungspauschalen im
Hilfsmittelbereich zeigen Wirkung. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen.
Wir betrachten exemplarisch zwei Bereiche – aus Sicht des Nachfragers – Einmalprodukte - und aus Sicht der Anbieter – Verpackungen.
Einmalprodukte
Die Bezeichnung Einmalartikel täuscht bei Medizinprodukten. Viele Artikel werden aufbereitet und wiederverwendet. Die EU-Kommission will das mit einer neuen Verordnung regeln. Industrie und
Experten fürchten unnötige Kosten und Hürden.
Einmalartikel werden nach dem ersten Benutzen entsorgt, so denkt man. Doch bei Medizinprodukten ist die scheinbar eindeutige Bezeichnung irreführend, denn eine Vielzahl der von Herstellern als
Einmalprodukte bezeichneten Dinge werden aufbereitet und wiederverwendet.
Grund dafür sind auch uneinheitliche Vorgaben in der Europäischen Union. So soll ein Vorschlag der Kommission die Wiederaufbereitung der Medizinprodukte unter strengen Regeln und klaren, sicheren
Bedingungen erlauben. Aus Sicht der Kommission ist das Fehlen einer einheitlichen Vorgabe für die gesamte EU ein Problem. So sei die Aufbereitung in Deutschland erlaubt, in Frankreich verboten
und in Großbritannien nicht empfohlen.
Wir finden eindeutig, dass in geregelten Prozessen mit klarer Struktur und unter ökologischen Aspekten ein absolutes JA zur Aufbereitung erfolgen muss, denn wir müssen ganz
sicher an die Generation von Morgen denken. Dies läuft oft nicht einher mit den „Gewinnerzielungsabsichten“ großer Hersteller, denn man kann ein Produkt eben nur einmal verkaufen!
Verpackungen
Daher ist es gerade jetzt sinnvoll, sich Prozesse im Unternehmen anzuschauen, die normalerweise eher selten im Fokus stehen, in denen aber dennoch hohe Optimierungspotenziale ruhen. Kostensenkung
im Verpackungsprozess um bis zu 30 Prozent ist keine Seltenheit, nur 20 Prozent der Gesamtkosten entfallen tatsächlich auf Packstoffe. 80 Prozent sind Prozesskosten.
Doch es geht nicht nur um Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Die Sekundärverpackung hat maßgeblichen Einfluss auf die Qualität und Sicherheit des Produktes in seiner Primärverpackung. Sie muss
perfekt auf mechanische und chemische Belastungen während des Transportes und bei der Lagerung abgestimmt sein. Sie schützt vor Licht, Luft, Staub, Kontamination und Feuchtigkeit. Sie gleicht
Temperaturschwankungen aus und trägt zum mikrobiologischen Schutz bei. Kurzum – sie muss vor Faktoren schützen, die die Qualität negativ beeinflussen oder die Produkte unbrauchbar machen. Bei
Medikamenten ist sogar die Mehrzahl aller Rückrufe auf Fehler in der Verpackung zurückzuführen. Die Kosten, welche durch Reklamationen, Retouren und Imageverlust entstehen, sind hier nicht
berücksichtigt.
Wir hoffen Ihnen immer interessante NEWS in Kürze aufzeigen zu können und freuen uns auch auf Ihre Anregungen.
Ihr Team von ASRA Fachbereich MEDISPO.de